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Nematoden in Dorsch, Hering, Meerforelle

Stand 3/2019 und 12/2022: Aus Gespräen mit Kollegen weiß ich, dass diese seit Jahren keine Nematoden in Heringen, die in den Förden oder im NOK gefangen wurden, gefunden haben. Ich habe bisher auch keine Nematoden in Heringen entdecken können. Vielleicht ist es bei den Fischen wie bei uns Menschen? Früher, bis etwa Mitte 1960 waren Faden- oder Spulwürmer in Menschen weit verbreitet. Heute höre ich gar nichts mehr von einem Wurmbefall mit Faden- oder Spulwürmern in Menschen.

Heute, 10.01.2023, bin ich auf einen interesanten Bericht gestoßen: Anzahl der Fischparasiten schwindet stark. Soo habe ich das noch nicht betrachtet.

Der sehr spannenden Dissertation von Gyopár Sipos konnte ich den Seiten 163f entnehmen, dass sich in großen Ost­see­zandern mit mehr als 60 cm Länge auch Larven von Nema­toden im Rücken­muskel finden lassen. Möglich sei dies auch für andere Fische des Brack­wassers wie Hecht und Barsch. Die Über­tragung der Ne­ma­toden erfolgt über die ge­fressenen Her­inge.

Bei Meerforellen und Dorschen gibt es Herings­fresser. Es könnte sein, dass auch diese Fische wegen ihres bevorzugten Futters, den Heringen, mit Ne­ma­toden be­sonders häufig be­lastet sind.

Von mir gefangene Fische, die ich in bester Qualität in die Küche bringe und die ich braten, dünsten oder kochen möchte, friere ich grundsätzlich nicht ein. Ein­frieren mindert die Quali­tät sehr. Ich gare den Fisch durch. Durch die Hitze werden evtl. Nema­toden­larven sicher abgetötet. So essen wir frischen Fisch be­vor­zugt!

Aus der Presseinformation Nr. 314 vom 13.08.1997 des Institus für Biochemie und Technologie der Bun­des­for­sch­ungs­anstalt für Fischerei ergibt sich, dass in pri­vaten Haus­halten der frisch gefangene Fisch eine Woche bei minus 18°C eingefroren werden soll, damit die Ne­ma­todenlarven sicher abgetötet werden. Hier zu dieser Information klicken. Leider ist die Adresse dieses Links auch nicht mehr zu erreichen: Stand 11/2022

Für den gewerblichen Bereich gilt folgendes: Auch das Max Rubner-Institut, Institut für Qualität und Sich­er­heit bei Milch und Fisch empfielt in einer Link funktioniert nicht http://www.mri.bund.de/fileadmin/Veroeffentlichungen/Archiv/Weiteres/ern_fisch.pdf Ver­öffent­lichung, die seit 3 / 2016 leider nicht mehr aufrufbar ist, über «Fisch und Er­nähr­ung» auf S. 18 zur sicheren Ab­töt­ung von Nema­toden­larven eine Abkühlung des Fisches auf eine Kerntemperatur von minus 20°C inner­halb von 12 Stunden. Danach muss eine Lagerung von mindestens 24 Stunden bei minus 20°C erfolgen.

Ich habe die Broschüre doch noch gefunden. Eine für mich ungewohnt Darstellung. Seite 15f ist nun die einschlägige Seite. Fisch und Ernährung - Max Rubner-Institut

Eine aktuelle Auflistung der Publikationen des Instituts für Sicherheit und Qualität bei Milch und Fisch soll sich in der Datenbank OpenAgrar finden.

Ein Lagergefrierer, wie wir ihn im Haushalt haben, schafft es wohl nicht, innerhalb von 12 Stunden einen vollen Beutel mit Heringen so zu frosten, dass alle Heringe im Kern eine Temperatur von mindestens minus 20°C er­reichen.

Auch selbst gefangene Heringe können Nematodenlarven ent­halten. Sofern ich Heringe nicht braten möchte (z.B. Herstellung von Roll­mops), friere ich die Heringe nach einem Kühl­schrank­auf­ent­halt zunächst ein und ver­arbeite sie dann.

Auch das Einsalzen der Fische tötet Nematodenlarven sicher ab. Aus den o.a. In­for­ma­tionen ergibt sich, dass dies eine 21 tägige Lagerdauer bei einem Salzgehalt von 20% im Fischgewebswasser bewirkt. Weitere In­for­mat­ionen ergeben sich aus dem Archiv für Le­bens­mittel­hygiene. Aus der Tabelle 1 auf Seite 198 ergeben sich interessante Ergebnisse. In dem Artikel konnte ich auch lesen, das Nematoden durch das Salzen zunächst ihre Bohrfähigkeit ver­lieren und dadurch quasi un­ge­fähr­lich werden. Leider ist die Adresse dieses Links auch nicht mehr zu erreichen: Stand 11/2022

Anisakiasis des Magens - ein Fallbericht aus Deutschland.

Ich höre ab und zu, das Kollegen ihre gefangenen Meerforellen gerne Sashimi statt Sushi servieren. Sashimi ist roher Fisch nur ohne Reis. Das ist eine Art der Fischzubereitung aus Japan. Die Japaner verstehen sich auf den Fischgenuß. Wird die Meerforelle dazu noch mit einem japanischen Messer mit rostendem Stahl filetiert, soll der Genu0 besonders groß sein. Das ist eine sehr verfeinerte Kultur, die ich mir nicht aneigne. Die Erkrankungsrate mit Nematoden in Japan ist höher als bei mir in der Küche. Ich nehme rostfreie Messer mit Edelstahl aus Solingen und esse Fisch nicht roh. Rollmops ist durchgegarter Fisch.

Lange ist es her: WDR Bericht über Nematoden.

In der Wissenschaft sind Nematoden auch im Jahre 2014 in Thema gewesen: Nachweis von Anisakiden im Fischmuskel.

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